Erster Einsatz von Hopfen im Bier

Ab wann Hopfen als Zusatz zum Bier eingesetzt wurde, ist in der Fachliteratur umstritten. Es gibt hierzu eine Fülle an Behauptungen und Mutmaßungen. Auch die Gebrüder Grimm schrieben zu eben dieser Problematik in ihrem Deutschen Wörterbuch: „Wie früh der Hopfen für die Bierbereitung verwendet wurde, ist nicht zu ermitteln“.

Der wohl erste schriftliche Nachweis ist im Werk „Physika“ von Hildegard von Bingen (1098 – 17.09.1179 n. Chr.) zu finden, in welchem die Äbtissin die Heilkraft der Natur beschreibt: „Der Hopfen trocknet die Eingeweide aus, macht traurig und betrübt. Aber durch reine Bitterkeit bewirkt er immerhin, daß [!] sich Getränke, denen er zugesetzt sei, lange halten“

In der Geschichte der Bierherstellung wurde stets versucht durch Zugaben den schal schmeckenden, vergorenen Getreidebrei trinkbarer zu machen. Eine nicht vollständige Liste der verwendeten Zutaten lautet: Wolfsbohne, Tollkirsche, Rettich, Möhre, Salbei, Eichenrinde / -blätter und vieles mehr.

Lange Zeit vermutete die Fachwelt, dass Hopfen erst im Mittelalter in das Bier Einzug gehalten hat. Auf der Seite Bier in der Antike, befasse ich mich mit dem Thema.

Nach meiner Recherche ist die erste Erwähnungen von Hopfen, gefunden in einem von mir wiederentdeckten Buch „Der Hopfen“1, den Gothen zuzuschreiben. Ebenso waren den Tartaren – in Finnland ansässig – die Vorzüge des Hopfens im Bier bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass als erster Hopfen als Wildhopfen verwendet wurde. Erst mit der Völkerwanderung kam der Hopfen dann nach Westen und somit auch in unseren Längengraden ins Bier.

  1. Quelle: „Der Hopfen“, Dr. Richard Braungart, 1901, Verlag R. Oldenbourg, Seite XX ↩︎

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