Humulus Lupulus
erste Nennung in der Botanik
Nach Carl von Linne wurde diese Gattung 1753 in seinem Werk „Species Plantarum“ (Tomus II S. 1028) deklariert. Über die Namensgebung gibt es unterschiedliche, teils widersprüchliche Vermutungen.
humulus
Unter „Humulus“ – ohne den Zusatz „lupulus“ findet man in der Literatur die generelle lateinische Bezeichnung für Hopfen. Einen Hinweis auf die Namensgebung „Humulus“ ist im Fränkischen 2. Zd. der Karolinger. Damals nannte man die Hopfengärten „Umelage oder Umalage“, „umean“ und „houbloniere“. „Ob nicht daher ‚humulus‘ stammt?“ fragt sich m. E. Braungart zurecht auf Seite 101. Oder steckt in der Benennung „Umelage“ oder „umean“, die lateinische Bezeichnung „Humulus“ für Erde, Erdboden. Hopfen stellt ja hinsichtlich der Bodenqualität besondere Ansprüche. Siehe hierzu der Abschnitt „Die Pflanze Hopfen“. Zweifelsohne entspricht allenfalls „houbloniere“ dem heutigen französischen „Houblon“ für Hopfen. Ein Autor Lennis sagt: Humulus sei das lateinisierte germanische „Humel, Humela oder auch Humal“ (vgl. Lennis 1877, II, S. 379).
Bier in Mesopotamien
Endiku weiß nicht, wie man Brot isst, er versteht nicht Bier zu trinken.
Da tat die Dirne ihren Mund auf und sprach zu Endiku:
„Iss das Brot, Endiku, das gehört zum Leben,
trinke das Bier wie es im Leben brauch ist.
(aus dem Gilgamesch Epos)
Lupulus
Auch hinsichtlich des zweiten Namenteils „Lupulus“ herscht mehr Verwirrung als Klarheit. Besonder seine Vermutung – „lupulus“ sei eine Ableitung des Wortes „lupus“ (lat. „Wolf“) erscheint absurd. Die Erklärung dazu lautet: die Hopfenpflanze „schleiche“ sich, wie ein Wolf, beim Wachstum um die Hopfenstange. Eine plausiblere Vermutung ist der Bezug „lupulus“ auf das lateinische Wort „lupinum“ für Lupine.
Bekanntlich haben frühere Völker Lupinen dem Getreidebrei hinzugegeben, um das Bier bittere zu machen. Bei Braungart ist hierzu folgendes zu finden (S. 101): „Tychsen […] vermutet, daß [sic] „lupulus“ aus „lupinus“ entstanden sei“ und weiter „daß [sich] die Ägypter Lupinensamen beim Brauen […] des Zythos angewandt hätten. Als eigesntändiges Wort für Hopfen hat sich das lateinische „lupulus“ im spanischen (lúpolo) erhalten.
Herkunft des Wort Hopfen
Das deutsche Wort „Hopfen“ scheint vom althochdeutschen „hop“ oder „hupa“ abgeleitet zu sein (vgl. Braungart, S. 99). Nach Beckmann (ebd.) ist in einer Wörterschau aus dem 10. Jhd. die Rede von „timalus (?) Hoppe“. Das altdeutsche Wort „hop“ hat sich für das englische Wort für Hopfen erhalten. Sprachverwandt sind „hope“ (holländisch), „hompe“ (dänisch), „humala“ (finnisch) und „homle umalo“ (sibirisch) [aus Braungart S. 99]. Das slawische Wort für Hopfen „chmel“ – bedeutend für das hlelische Anbaugebiet Saaz (Zatec) – soll aus dem ostasiatischen Raum entstammen (so Schrader nach Braungart, S. 101). Es hat sich abgewandelt erhalten: „khmjel“ (Oberlautsitz), „chmelj“ (russisch) und „chmiel“ (polnisch).